Auf Antrag der Wählergruppe Sturm im Wald e.V. hat der Ortsgemeinderat Kelberg dem Schutz von 59 ha ca. 6 % der Kelberger Waldfläche nach den Kriterien des Förderprogramms „Klimaangepasstes Waldmanagement“ für die nächsten 20 Jahre zugestimmt.
Ursprünglich hatte die Wählergruppe Sturm im Wald e.V. den Schutz von 100 ha = 10% der Kelberger Waldfläche für 50 Jahre in Zusammenarbeit mit Wohllebens Waldakademie von Peter Wohlleben beantragt. Voraussetzung für die Teilnahme an diesem durch die Vereinten Nationen ausgezeichneten UrwaldProjekt wäre die Verpachtung von 100 ha zusammenhängenden Waldflächen und der Verzicht auf jegliche Eingriffe für die kommenden 50 Jahre. Wohllebens Waldakademie hatte der Gemeinde Kelberg eine Möglichkeit angeboten, den Wald zu schützen, ohne dass die Gemeinde auf Einnahmen aus der Holzernte verzichten muss. Damit wäre Kelberg unabhängig vom Holzmarkt und hätte gleichzeitig einen wichtigen Beitrag zum Schutz von Klima und Biodiversität geleistet. Ein Erfolgsmodell für Natur & Mensch.
Neben der Landwirtschaft ist die Forstwirtschaft der größte Flächennutzer. Er beansprucht etwa ein Drittel der bundesdeutschen Fläche. Im Zeichen des Artensterbens, dem Verlust an Biodiversität, der Zerstörung von Lebensräumen und dem Klimawandel kommt den Wäldern eine besonders herausragende Bedeutung vor allem als großflächiger Regulator des Landschaftsklimas zu.
Die Wählergruppe Sturm im Wald e.V. fordert daher eine ökologische Waldwende:
Der Ortsgemeinderat Kelberg wollte aufgrund der 100 ha zusammenhängenden Waldflächen und der langfristigen Bindung von 50 Jahren das UrwaldProjekt mit Wohllebens Waldakademie nicht weiterverfolgen. Oder wollte man sich nicht die Option auf die Teilnahme an einen der 3 folgenden bereits in Planung befindlichen Windparks in den Wäldern rund um Kelberg verwirken?
Vor den Kommunalwahlen 2019 hatte die CDU, die WKG und die Unabhängige durch eine Anzeige im Amtsblättje das Wahlversprechen gegeben, dass man zum Beschluss im Ortsgemeinderat Kelberg steht, keine Windkraftanlagen in der Ortsgemeinde Kelberg zu errichten. In einer der letzten Kelberger Gemeinderatssitzungen hat Ortsbürgermeister Wilhelm Jonas angekündigt, dass der Rat noch mal über das Thema Windkraft und Photovoltaik-Freiflächenanlagen auf Kelberger Gemeindeflächen beraten muss.
Im Mai 2024 sind in Rheinland-Pfalz wieder Kommunalwahlen und wir gehen davon aus, dass die CDU, die WKG und die Unabhängige ihr Versprechen aus 2019 -keine Windkraftanlagen in der Ortsgemeinde Kelberg- für die nächste Wahlperiode nicht mehr erneuern werden. Aktuell sind in der Verbandsgemeinde Kelberg 4 Windparks mit 10 WEA am Netz und 8 Windparks mit 30 bis zu 280 Meter hohe WEA in der Planung. Davon befinden sich bereits 26 WEA im Zulassungsverfahren und 4 in der fortgeschrittenen Planung!